Gemeinderatsbeschluss: TSF W für Wurz

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Nach jahrelanger Diskussion beschloss der Gemeinderat, zwei neue Autos für die Feuerwehren Püchersreuth und Wurz anzuschaffen. Die Feuerwehr Wurz bekommt das gewünschte „Tragkraftspritzenfahrzeug wasserführend“ (TSF-W) ebenso wie die Püchersreuther Floriansjünger. Letztere hätten aber lieber ein „Mittleres Löschfahrzeug“ (MLF) gehabt.

Quelle: Der Neue Tag, (lng) | 25.01.2013 | Netzcode: 3547476

Zwei neue Autos

Feuerwehr Püchersreuth bekommt Wunschgefährt nicht

Nach jahrelanger Diskussion beschloss der Gemeinderat, zwei neue Autos für die Feuerwehren Püchersreuth und Wurz anzuschaffen. Die Feuerwehr Wurz bekommt das gewünschte „Tragkraftspritzenfahrzeug wasserführend“ (TSF-W) ebenso wie die Püchersreuther Floriansjünger. Letztere hätten aber lieber ein „Mittleres Löschfahrzeug“ (MLF) gehabt.
Bei der Sitzung im Rathaus waren zahlreiche Feuerwehrleute unter den Zuhörern, die sich zumindest von Püchersreuther Seite rege an der zweieinhalbstündigen Diskussion beteiligten. Mit 9:4 Stimmen entschieden die Räte, zwei baugleiche Fahrzeuge TSF-W mit einem Gewicht von 6,3 bis 7 Tonnen anzuschaffen. Die Gegenstimmen kamen von Josef Beck junior, Lothar Löw, Josef Roll senior und Simon Schönberger (alle Püchersreuth).
Ausgangslage war, dass die Kommandanten Peter Beck (Püchersreuth) und Thomas Mathes (Wurz) bereits im Januar 2009 wegen des Alters der bisherigen Fahrzeuge auf neue Gefährte gedrängt hatten. Bürgermeister Lorenz Enslein wies auf die Tatsache hin, dass die Gemeinde für den Brandschutz zuständig sei.
Er sorgte sich, dass das Interesse der Jugend an der Feuerwehr nachlasse und nur
wenige Floriansjünger tagsüber zur Verfügung stünden.

Rat vom Kreisbrandrat

Nach Rücksprache mit Kreisbrandrat Richard Meier sei jeweils ein TSF-W für
beide Feuerwehren ausreichend. Nur wenn die Gemeinde einen Grund für ein
größeres Fahrzeug für Püchersreuth nennen könnte, würde der Freistaat den
Kauf fördern. Zudem habe Wurz laut Enslein mit dem Kraftfutterwerk, dem
Lagerhaus, dem Islandpferdegestüt, dem Hotel sowie der größeren Anzahl an
Bauernhöfen im Einzugsbereich die gefahrenträchtigeren Gebäude und sei
trotzdem mit einem TSF-W zufrieden. Rudolf Schopper sah aufgrund der
Aussagen des Kreisbrandrats keine Notwendigkeit die Anschaffung eines MLF
für Püchersreuth. „Wer kauft sich ein Auto, das er nicht mag?“, fragte Josef
Roll senior, der sich dafür aussprach, dass beide Feuerwehren das Auto
bekommen sollen, das sie sich wünschen.
Die Grundschule als möglicher Einsatzort und Grund für ein MLF und eine
höhere Förderung brachte Josef Beck junior ins Spiel, der zugleich Vorsitzender
der Püchersreuther Feuerwehr. Die Bildungsstätte reicht laut Enslein jedoch
nicht als Begründung aus.

Herausnehmbare Pumpe

Zweiter Bürgermeister Thomas Härtl hatte sich bei der Feuerwehr Weiden
informiert und stellte fest, dass eigentlich die aus dem TSF-W herausnehmbare
Pumpe ein entscheidendes Kriterium sei, wodurch die Feuerwehr flexibler
werde. Im MLF sei die Pumpe dagegen fest eingebaut.
Den Vorschlag von Josef Stangl, das Fahrzeug für Wurz jetzt zu bestellen und
für Püchersreuth noch zu warten, verwarf Enslein. Das sei ausschreibungsmäßig
nicht möglich. Zudem habe man gerade heuer die Finanzmittel im Haushalt.
Laut dem Püchersreuther Feuerwehrmann Stefan Radies habe das MLF ein
Lkw-Fahrgestell und sei daher stabiler. Damit sei auch eine größere Sicherheit
für die Feuerwehrleute gegeben. Zudem sei Püchersreuth bei der
Nachalarmierung eingeplant für Floß, wo Altenheim und Chipsihalle stehen.
„Wir wollen kein größeres und kein besseres Fahrzeug, wir wollen ein anderes
Auto“, sagte zweiter Vorsitzender Günter Häring und kritisierte die
Bezeichnungen groß und klein, denn zwischen den beiden Autos bestehe kein
großer Unterschied.